1. August 2014
von Alexandra Lux
Montessori-Pädagogik und nlpK®
Eine Entdeckungsreise durch die Gemeinsamkeiten
Ein Reformpädagogischer Ansatz und eine Therapie-Form passen nicht auf den ersten Blick zusammen. Sogar, wenn man Maria Montessori als Ärztin kennt und ihre Beobachtung, dass die Arbeit mit dem Material heilsam ist, glaubt man nicht, wie viel Gemeinsamkeiten die beiden Ansätze haben.
Maria Montessori
Eine italienische Ärztin, die durch ihre Beobachtungen an Kindern zu ihrer eigenen Pädagogik kam. Vor hundert Jahren begann sich ihre Methode über die ganze Welt auszubreiten. Die Verbote im dritten Reich konnten diese Lehr- und Lernmethoden zwar zeitweise eindämmen, aber bald begannen sie wiederzukehren. Auch heute sind sie noch aktuell und erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Immer mehr Eltern wünschen sich für ihre Kinder eine andere Art zu lernen, als sie sie selbst erlebten. Die Achtung der Persönlichkeit und ihr wertschätzender Aufbau, individuelle Lernwege, Entwicklung der Selbständigkeit und Selbstbestimmung in der Wahl und Art der Arbeiten sind wichtige Vorbereitungen für die Arbeitswelt von morgen. In der Montessori-Schule lernen die Kinder selbstverantwortlich mit ihrem Lernstoff umzugehen.
Mich fasziniert an der Montessori-Pädagogik nicht nur der Lernerfolg mit den Materialien, sondern vor allem, dass ich das Kind auf seinem individuellen Weg begleiten kann. Durch intensive Beobachtung kann ich ihm Hilfen anbieten, die es in seiner Lernart unterstützen. Ich begleite das Kind nicht nur auf seinem kognitiven Lernweg, sondern auch in seiner persönlichen Entwicklung. Jedes Kind auf seine eigene Weise.
nlpK© – Eine scheinbar andere Welt...
Als ich nlpK® kennen lernte, wurde mir schnell klar, dass die Grundgedanken mit den Prinzipien aus der Montessori-Pädagogik übereinstimmen.
Als Montessori-Pädagogin begegne ich dem Kind dort in seiner Entwicklung, wo es sich gerade befindet und ich begebe mich auf seine Höhe – geistig, wie körperlich. Als nlpK®-Coach baue ich eine Verbindung zu meinem Coachee auf, eine gefühlsmäßige und harmonische Übereinstimmung unter Wahrung der Persönlichkeit, damit echte Kommunikation stattfinden kann.
Ich bin mir bewusst, dass jeder Mensch sein eigenes Bild der Welt hat, das durch subjektive Wahrnehmung und Erfahrungen geprägt ist. Dieses Bild erkenne ich an und versuche mich in dieses Bild hineinzudenken, um den Klienten auf seinem Weg begleiten zu können. Ich akzeptiere also ohne Vorbehalte und Wertung die Individualität, ebenso wie ich als Pädagogin jedes Kind so annehme, wie es ist.
Der gleiche Ansatz
Maria Montessori sagt, das Kind ist „Baumeister seiner selbst“, es hat bereits alle Potentiale in sich, der Erwachsene hat die Aufgabe ihm bei der Entwicklung dieser die notwendigen Hilfen bereit zu stellen. Auch nlpK® geht davon aus, dass jeder Mensch seine Potentiale in sich hat und den idealen Lösungsweg für sich selbst kennt. Der Coach hilft dem Klienten mit verschiedenen Techniken, seine passende Lösung zu finden und zu gehen.
In beiden Bereichen gebe ich keine Geschwindigkeit oder Größe der Lernschritte vor, das Kind, sowie der Klient bestimmen seinen Weg selbst. Die Energie, diesen Weg zu gehen kann man als Ressourcen bezeichnen, die jeder Mensch in sich hat und die, ähnlich wie in Gefahrensituationen, Kräfte und Fähigkeiten freisetzen, die Veränderungen möglich zu machen. Maria Montessori spricht von einer Lebenskraft „Horme“, die die Entwicklung der Persönlichkeit aus eigenem Antrieb voranführt.
In der pädagogischen Arbeit verlangt Maria Montessori nach einem „neuen Erzieher“, der das Kind beobachtet, es in seinem Tun wahrnimmt, um seine Bedürfnisse zu erkennen und seine nächsten Schritte unterstützen zu können.
Im Coaching-Prozess beobachte ich, ob die Worte und die Gestik des Klienten kongruent sind, oder ob sich hinter dem Gesagten andere Inhalte verstecken. Mit geeigneten Techniken können diese dann vom Unbewussten ins Bewusstsein gebracht und die nächsten Schritte eingeleitet werden.
Hilfreich dabei sind verschiedene Sinneswahrnehmungen. Jeder Mensch hat einen bevorzugten Sinneskanal, über den er seine Eindrücke aufnimmt. Noch intensiver werden die Erfahrungen, wenn möglichst alle Kanäle angesprochen werden.
Auch in der Montessori-Pädagogik wird sehr viel Wert auf die verschiedenen Sinneswahrnehmungen und das Lernen durch sie gelegt. Montessori sagt: „Es ist nichts im Geist, was nicht vorher in den Sinnen war.“ Sinnhaftes Lernen macht Spaß, es beinhaltet viel Bewegung. In den sensiblen Phasen beschäftigen sich die Kinder mit den Inhalten, die sie interessieren, damit geht Lernen automatisch leicht.
Lernen macht Spaß und Veränderung darf leicht sein
Lernen, dazu gehört auch Ver-änderung, kann leicht gehen und durchaus Spaß machen. Es gibt kein Gesetz, das sagt, dass alles schwer und leidvoll sein muss. „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist der Leitsatz Maria Montessoris und ihrer Pädagogik. So verstehe ich auch des Konzept des nlpK®-Coachings, Veränderungen kann ich nur an mir beginnen und ich muss dazu selbst etwas tun, allerdings kann ich mir Hilfe für die Schritte holen.
Natürlich „behandle“ ich im Unterricht die Kinder nicht, aber die Sichtweise des nlpK® vertiefen die Prinzipien und Handlungsweisen der Montessori-Pädagogik. Evtl. könnte man die Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung und den Findungsprozess des geeigneten Lernweges als Coaching bezeichnen. Kinesiologische Übungen aus dem Brain-Gym können helfen, die Konzentration wieder zu kanalisieren. Wie man es auch sehen mag, für mich ist es eine wertvolle Ergänzung und bereichert meine Arbeit mit Kindern und Erwachsenen.
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