13. October 2020

von Alexandra Lux

„Und trotzdem hab ich dich immer lieb“

Eine Buchvorstellung

Wenn Heidemarie Brosche ein Buch schreibt, dann brauche ich es gar nicht zu lesen um zu wissen, dass es gut ist.
Ich lernte sie über meinen Artikel zu Noten kennen. - Sie schrieb mich an, da sie ein Buch über Noten veröffentlicht hattte und wir merkten, wir sind nicht nur hier einer Meinung.

Wir lernten uns persönlich kennen und schätzen. Sie war bis zu ihrer Pensionierung mit Leib und Seele Lehrerin an einer Mittelschule. Ich habe keine Ahnung, wie sie es schafft, ein Buch nach dem Anderen zu schreiben.

Hier soll es nun um ihr neuestes Bilderbuch gehen.

Jana Moskito visualisiert den liebevollen Inhalt in zarten Bildern. Der kleine Biber vergisst die Zeit beim Spielen und verspätet sich. Mama Biber schimpft ihn und der kleine Biber ist traurig. Er will nicht, dass seine Mama böse auf ihn ist, denn dann hat sie ihn nicht mehr lieb.

Der kleine Biber geht ins Bett und fragt Mama Biber ängstlich, ob sie immer noch böse auf ihn ist.

Beim abendlichen Bettgeh-Ritual kommt das Dilemma zur Sprache. Mama Biber erklärt ihm einfühlsam und nachvollziehbar, was in ihr vorgeht, wenn sie ärgerlich ist. Mehrere Missgeschicke fallen ihm ein, bei denen Mama sich ärgerte. Alles wird besprochen und das gegenseitige Verständnis wächst.

„Egal, was du gemacht hast“, sagte sie, „ich hab dich immer lieb. Auch wenn ich mich ärgere oder traurig bin oder enttäuscht. Das hat nichts mit dem Liebhaben zu tun.“ Der kleine Biber nickte und rückte ganz nah zu Mama.

Auch erklärt ihm Mama, dass es manchmal gar nichts mit ihm zu tun hat, denn auch sie fühlt sich manchmal schlecht und lässt es an ihrem kleinen Biber aus, ohne dass sie es möchte.

Wir können keine Gedanken lesen

In Coachings fällt mir immer wieder auf, wie Kinder unter Streitigkeiten mit den Eltern leiden. Sie können dann nicht mehr frei lernen, denn sie zweifeln an der Liebe ihrer Eltern. Sie wollen keinen Streit, sie wollen geliebt und verstanden werden und sie möchten verstehen.
Auch wenn Eltern ihre Kinder gut kennen, können sie manchmal ihre Gedanken nicht erraten und ihre Sorgen nicht verstehen. Und Kinder können die Sorgen und Gedanken ihrer Eltern nicht erraten. Somit vermuten beide Seiten und das kann mit der Realität so gar nichts zu tun haben. Schon sind Missverständnisse vorprogrammiert und lösen unnötige Konflikte aus.

„Ach, lieber kleiner Biber, wir beide werden noch oft schlechte Laune haben“, seufzte Mama. „Und wir werden noch oft aufeinander sauer sein.“
Der kleine Biber dachte nach.
Dann nickte er.
„Und trotzdem …“, sagte der kleine Biber.
„Und trotzdem…“, sagte Mama.
„… hab ich dich immer lieb“, sagten beide im selben Moment.

Ein Buch für gegenseitiges Verständnis

„Und trotzdem hab ich dich immer lieb“ ist eine liebevolle Lektüre für mehr Empathie und gegenseitiges Verständnis zwischen Kindern und Eltern. Feinfühlig und lebensnah für Kinder erzählt.

Erwachsene, die noch ein bisschen mehr über dieses Thema und das schlechte Gewissen nach Konfliktsituationen und der Unsicherheit in herausfordernden Situationen wissen wollen, denen sei Heidemarie Brosches Buch „Hätte ich netter schimpfen sollen“ die geeignete Lektüre. Wie immer beschreibt sie strukturiert und übersichtlich verschiedene Situationen und beleuchtet sie von verschiedenen Seiten. Auch Praxisbeispiele und Berichte von Eltern finden sich und machen das Buch so lebensnah.

Sie weiß um diese Nöte, denn sie ist ja selbst Mutter. Und als professionelle Pädagogin versucht man, alles besonders „richtig“ zu machen. Auch im beruflichen Kontext kommt man immer wieder in solche Situationen und stellt sich in Frage.

Ich wünsche euch mit euren Kindern eine kuschelige Lesestunde!

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