12. July 2024
von Alexandra Lux
Wie du dein Kind sinnvoll beim Lernen unterstützen kannst
Immer wieder bekomme ich Anfragen und ratlose Hilferufe von Eltern, die ihren Kindern gerne helfen würden, es aber immer im Chaos und im Streit endet. Dann sind alle genervt und ein Neustart ist schwierig. Sie würden den Hausaufgabenstress gerne vermeiden.
Ich bereite gerade das Heft #06 der GUT-Reihe vor. Darin gibt es Impulse zum Thema Plan- und Zeitmanagement. Ich beschreibe dort auch, warum Tipps von außen nicht immer hilfreich sind.
Die Krux an den gut gemeinten Tipps und Vorgaben, wie die Dinge zu erledigen sind, ist nämlich, dass sie nicht immer passen. Natürlich willst du deinem Kind einen Tipp geben, wie es vorgehen soll. Doch das ist deine Idee, oder? Vielleicht passt das gar nicht zum Lerntyp deines Kindes. Und vielleicht geht es deinem Kind gerade um etwas anderes.
Wie geht es dir, wenn man dir einen Zeitplan und eine Arbeitsweise vorschreibt? Arbeitest du nicht auch gerne nach deine eigenen Vorstellungen, deinem Plan und Rhythmus? Bitte verstehe mich richtig: es geht nicht darum, ob Hausaufgaben gemacht werden, sondern wann und wie!
Hör auf, deinem Kind zu sagen, was es machen soll
Um den Hausaufgabenstress zu umgehen, einfach mal was anderes machen: Wie wäre es, wenn du dein Kind fragst, wo das Problem liegt? Hör ihm zu. Wisch seine Sorgen und Probleme, seinen Ärger nicht gleich weg. Sei wertungsfrei einfach da. Du musst auch keine Lösung parat haben. Ist es nicht schön, wenn man mal sein Herz ausschütten kann, oder sich über jemanden, oder etwas, einfach mal so richtig auslassen kann?
Fühle mit. Bestätige, dass sich das sicher alles richtig doof anfühlt. Wir wollen doch alle gesehen werden, oder? Wenn du dich nur schwer mit einer Lösung zurückhalten kannst, dann frag nach, ob dein Kind deine Meinung, oder deine Idee dazu hören will. Wenn nicht, dann erzähl das bitte jemand anderem! ;)
Alternative zum Hausaufgabenstress
Und wenn die ganze Sache etwas abgeraucht ist, dann kannst du weiter fragen. Wie soll es jetzt heute mit den Aufgaben weiter gehen? Wann will dein Kind sie erledigen? Wie sieht euer Tagesablauf aus? Je nachdem wie alt dein Kind ist, hilf ihm, die Aufgaben zu planen. Vielleicht braucht es nach der Schule erst mal eine Pause. Nicht alle wollen gleich alles erledigen nach der schönen Manier: "Erst die Pflicht und dann die Kür." Manche brauchen erst ein bisschen Ausgleich und Motivation um die Pflicht anzupacken.
Sprecht ab, welche Hilfe es braucht und wie es diese einfordern kann. Bist du ständig verfügbar, oder hast du auch "Sprechzeiten", weil du auch noch andere Dinge zu erledigen hast? Falls du ein Kind hast, das deine Anwesenheit während seiner Arbeit braucht, dann setz dich daneben. Mach selbst etwas. Sei nur da für den Notfall. So kommt ihr raus aus dem Stress mit den Hausaufgaben.
Spring nicht gleich mit der Hilfe rein
Bittet dein Kind dich nach Unterstützung, aktiviere erst seinen eigenen Forschergeist und sein eigenständiges Denken. Stelle Fragen, wie es auf die Lösung kommen kann. Manche Kinder fragen einfach lieber, statt sich selbst mit Denken anzustrengen. Und viele Erwachsene springen sofort darauf an. Das ist gut gemeint. Hilft dem Kind aber nicht wirklich und gibt ihm das Gefühl abhängig zu sein und es nicht alleine zu schaffen.
Fazit
Also, kooperiert miteinander, statt in Hausaufgabenstress zu geraten. Sei der Buddy deines Kindes, nicht sein Verwalter. Steigt aus der Stress-Spirale aus. Dieser Stress ist es nicht wert. Du bist Vater oder Mutter, kein Hilfslehrer. Deine Aufgaben ist es, mit deinem Kind in Beziehung zu sein und sie nicht durch die Hausaufgaben und Lernerei zu zerstören. Du darfst unterstützen, dich interessieren, doch etwas im Hintergrund. Das entlastet euch beide!
Vielleicht hilft dir mein Online-Kurs "Hausaufgaben" dazu. Dort bekommst du noch mehr Impulse und noch mehr Hintergrundwissen zum Lernen, wie es funktioniert.