20. January 2024
von Alexandra Lux
Impuls zum Neuen Jahr
Erst einmal wünsche ich ein wundervolles, zufriedenes Neus Jahr! Was es wohl bringen wird? Was tragen wir dazu bei? – Vieles können wir nicht beeinflussen, weil es zu groß ist und nicht in unserer Macht liegt. Dann aber gibt es so viele unzählige Kleinigkeiten, für die wir die Verantwortung übernehmen können. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken.
Hier ein Beispiel, weil es mir so wichtig ist. Mir geht es hauptsächlich um Kinder und Jugendliche, doch dieses Thema lässt sich auf jedes Alter übertragen.
Vor einigen Jahren hörte ich einen sehr berührenden Vortrag, der mir diese Erkenntnis ins Bewusstsein brachte. Seitdem achte ich sehr darauf und gebe diesen wichtigen Impuls überall weiter. Es handelt sich hier um so eine „Kleinigkeit“, die Großes bewirkt. Auf beiden Seiten.
Gut gemeint ist nicht gut gemacht
Ich höre immer: „Man muss das Kind dort abholen, wo es steht.“ – Erst mal ist das sicher gut gemeint. Nämlich muss man auf das Kind eingehen, weder über- noch unterfordern. Ein schöner Ansatz. Doch schauen wir uns diesen Satz genauer an: „abholen“ – was bedeutet es, wenn ich jemanden abhole? In meinem Verständnis, dass derjenige nicht von selbst irgendwo hinkommt und ich ihn mitnehme. Ich hole das Kind ab, weil ich die Erwachsene bin und weiß, wohin das Kind kommen soll? D.h., ich gebe vor, was zu tun ist, weil ich weiß, was gut für das Kind ist? Wie komme ich zu diesem Wissen? Woher weiß ich, was das Kind in Zukunft braucht?
„…wo es steht“ – wann stehen Kinder denn? Sie sind – wie wir alle – aber noch viel stärker in einem Entwicklungsprozess. Da gibt es selten Stillstand. Selbst wenn wir von außen nichts sehen, kann im Inneren Großes vorbereitet werden.
Der Impuls im Vortrag war so simpel, wie bedeutend
Wie wäre es, wenn wir dem Kind begegnen, dort, wo es sich befindet und es ein Stück auf seinem Weg begleiten. Mein Herz geht auf! Ja, genau, das wäre wunderbar. Das bedeutet: ICH bewege mich. Ich erforsche, welche Interessen das Kind hat, welche Bedürfnisse, welche Vorlieben. Dann gehe ich ein Stück mit ihm. Neugierig begleite ich es auf seinem Weg. Dabei hat zeitweise das Kind die Führung, doch auch ich kann die Führung übernehmen und dem Kind Neues zeigen, es einladen, neue Erfahrungen zu machen, Neues zu lernen.
So stelle ich mir eine achtsame Begleitung des Lern- und Entwicklungsprozesses vor. Ich selbst möchte in meiner Entwicklung nicht „abgeholt“ werden.
Ein Impuls zum Umdenken
Natürlich meint der alltägliche Satz oben das Gleiche. Doch die Umformulierung bedeutet für mich einen neuen Blickwinkel auf die Absicht. Das ist für mich die Kleinigkeit, die Großes bewirkt. Für mich als Erwachsene verändert mich meine Haltung gegenüber dem Kind. Ich lasse mich ein, ich beobachte und erforsche, wie ich das Kind begleiten und auch unterstützen kann. Auch das Kind fühlt sich anders, wenn es nicht einfach abgeholt und irgendwohin gebracht wird.
Was würde es bewirken, wenn wir unsere Haltung ändern und auf solche Kleinigkeiten achten?
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